Arbeitsminister Kocher unterwegs Das Dänische Flexicurity-Modell in der Praxis - Kocher beriet sich in Brüssel mit EU-Amtskolleginnen und -kollegen über Hilfsmaßnahmen für aus der Ukraine Vertriebene
Arbeitsminister Martin Kocher reiste am 27. und 28. Februar nach Dänemark, um sich nach seinen Auslandsreisen in Schweden, Litauen, den USA, Griechenland und Deutschland, vor Ort über weitere Ansätze zur Gestaltung der Arbeitslosenversicherung Neu zu informieren.

Neben einem Gespräch mit seinem dänischen Ministerkollegen Peter Hummelgaard Thomsen standen unter anderem Besuche im Jobcenter in Kopenhagen und der Danish Agency for Labour Market and Recruitment sowie eine Expertendiskussion am Programm.
Das Besondere am dänischen Arbeitsmarkt ist, dass dieser ein robustes System der sozialen Sicherheit mit einer proaktiven Arbeitsmarktpolitik verbindet. Im OECD-Ranking der Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik nimmt Dänemark den ersten Platz ein.

Dänemark hat in mehreren Reformschritten Beschäftigungsanreize verstärkt, Maßnahmen der Aktivierung nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ gesetzt und das degressive Arbeitslosengeld weiterentwickelt. Auf diese Weise wurde ein Arbeitsmarkt geschaffen, der sich sehr dynamisch entwickelt. Arbeitssuchende werden im Rahmen dieses Systems rasch und fördernd betreut und sind in ein gutes Netz der sozialen Absicherung eingebettet.
Diese Kombination aus Ansätzen zur Steigerung der Arbeitsmotivation, schneller Vermittlung und Maßnahmen zur Einkommenssicherung war für Arbeitsminister Kocher von besonderem Interesse.
Arbeitsminister Martin Kocher reiste am 14. März nach Brüssel, um am Rat der EU-Ministerinnen und Minister für Arbeit, Beschäftigung und Soziales (EPSCO) teilzunehmen. Angesichts der bereits über drei Mio. aus der Ukraine in die EU vertriebenen Menschen (Quelle: UNHCR) lag der Fokus der Ratssitzung darauf, welche weiteren politischen Maßnahmen für die Integration vertriebener Menschen aus der Ukraine in den europäischen Arbeitsmarkt gesetzt werden können.

In diesem Zusammenhang traf Arbeitsminister Kocher auch mit hochrangigen Vertretern der Europäischen Union zusammen:
Mit dem EU-Kommissar für Beschäftigung und Soziales, Nicolas Schmit sprach Kocher über das kürzlich von der Kommission beschlossene „CARE-Paket“ (Cohesion Action for Refugees in Europe) zur Änderung der Regeln der Kohäsionspolitik und dessen Umsetzung.
Weiters beriet sich der Arbeitsminister mit dem für Migrationsagenden zuständigen Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas und diversen Mitgliedern des Europäischen Parlaments über die politischen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Aufnahme der geflüchteten Menschen aus der Ukraine.